Über mich

 Kindheit & Jugend: Bonjour & adé tristesse …

Geboren in Merseburg verbrachte ich meine Kindheit in Halle-Neustadt, wo es anstelle von Straßennamen nur nummerierte Wohnblöcke gab. Die Stadt vom Reißbrett bot jedoch viel von dem, was Kinder so mögen: verbotene „Spielplätze“ auf Baustellen, wilde Natur an den Rändern und das Glück, einer kleinen „Bande“ anzugehören. Der Schule folgten Lehrzeit und einige Jahre Berufstätigkeit als Mechaniker in einer düsteren Uniformfabrik, in der ich jedoch immerhin der Liebe meines Lebens begegnete.

Während ich im Akkord Nähmaschinen reparierte und in der Freizeit die örtliche Clubgastronomie belagerte, pflegte ich melancholisch eine diffuse Unzufriedenheit. Ein starker, heller Impuls inmitten dieser bleiernen Vorwendejahre brachte mich aber dazu, auf dem Abendkolleg nochmal die Schulbank zu drücken. Kaum hatte ich das Abi in der Tasche, ging die bräsige DDR auch schon unverhofft und friedlich den Bach runter – genau zur rechten Zeit, denn ich war gerade mal Anfang zwanzig und vieles war plötzlich möglich: Nicht nur Abhängen in Amsterdam und begeistertes Schrauben in der Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt – auch Studieren in einem spannenden, selbst gewählten Fachgebiet, halleluja!

Kopfsprung in die Welt der Konflikttransformation …

Ich entdeckte meine Faszination für sozialwissenschaftliche Theorien, aber hauptsächlich interessierten mich praktisch-kreative Antworten auf konkrete Missstände – z.B. die gewaltige Blechlawine, die im Zuge der ostdeutschen Auto-Besoffenheit Anfang der Neunziger über Städte und Dörfer schwappte und krasse Auswirkungen auf die Lebenswelt von Kindern hatte! Noch während meines Studiums der Erziehungswissenschaften schloss ich mich mit anderen engagierten Komiliton:innen zusammen und wir stellten ein Bauspielplatz-Projekt für hallesche Kinder auf die Beine.

Auch nach dem Studium widmete ich mich mit viel Enthusiasmus dem Aufbau neuer Projekte und Arbeitsfelder – offene Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Streitschlichtung an Schulen, Stadtteilmediation, Elternbildung, Konfliktberatung für Männer. Immer wieder war es die Frage des Umgangs mit Konflikten, die mich dabei umtrieb: Es schien, als hätte ich mein Berufs- und Lebensthema gefunden, ich absolvierte Ausbildungen in Mediation und Gewaltfreier Kommunikation und sammelte über zwanzig Jahre lang wertvolle Erfahrungen darin. Nebenbei wirkte sich die Beschäftigung mit den ganzen Kommunikationsthemen auch wohltuend – wenn nicht sogar rettend –  in Beziehungsdingen aus. Unsere Familie erhielt derweil einen Zuwachs in Gestalt zweier wunderbarer und in bester Weise eigensinniger Wesen.

Schätze bergen …

Geradezu einen Quantensprung in Sachen wirksamer Gesprächshaltung war die Begegnung mit der Dialogphilosophie Martin Bubers und David Bohms im Rahmen einer Ausbildung zum Dialogprozessbegleiter: Der Dialog wurde neben der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg immer mehr zu einer Art „Betriebssystem“ für meine Tätigkeit als Mediator, Berater und Erwachsenenbildner.

Die Essenz all dieser Erfahrungen fand Eingang in das Konzept „ALLE WETTER – Kreisgespräche mit Gruppen®. Ich praktizierte den Ansatz zunächst in der Arbeit mit Schulklassen, Teams und Gemeinschaften, und entwickelte ihn über die Jahre immer weiter. Heute vermittle ich ALLE WETTER in Weiterbildungen an pädagogische Fach- und Führungskräfte und bestreite damit einen guten Teil meiner beruflichen Selbständigkeit.

Wieder auftauchen mit neuer Mission …

Leben heißt Veränderung, heißt immer wieder Loslassen liebgewordener Konzepte, Selbstbilder und auch der einen oder anderen kleinen “Bande”! Mit dem Eintritt in die fünfziger Lebensjahre – etwa zeitgleich mit der Coronakrise und ihren unfreiwilligen Zwischenstopps – machte das vermeintliche Lebensthema „Konflikte“ einer neuen Passion Platz: der Arbeit mit Menschen, die sich verstärkt die Sinnfrage stellen und sich nach mehr Erfüllung, Kreativität und Lebensfreude sehnen – vor allem mit Blick auf ihr berufliches Dasein.

Ich verließ meine Teilanstellung, absolvierte eine  Coaching-Ausbildung bei Veit Lindau und begann damit, neue Formate zu entwickeln: Mit der Visionskneipe  und dem damit verbundenen Coaching-Angebot bestärke ich Menschen darin, ihre „Rosinen im Kopf“ fürwahr und ernst zu nehmen, für ihre Vision zu gehen und sie am Ende auch umzusetzen. Mit loslegen.jetzt unterstütze ich sie darin, mit ihrer Idee online sichtbar(er) zu werden.

Denn: „Unruhige Köpfe“ voller Ideen und innovativer Gedanken sollten sich nicht mehr nur aufreiben oder still vor sich hinleiden in Strukturen, denen die Inspiration  abhanden gekommen ist! Ich selber kenne das sehr gut – deshalb habe ich mich und mein Wirken für den nächsten Lebensabschnitt neu erfunden und begleite mit Freude Menschen in Übergängen und heiklen Phasen. Ich kann ein Lied davon singen, dass sich dieses Neu-erfinden oft alles andere als leicht und frei anfühlt. Es will gelernt sein, auch die dunkleren Phasen voller Zweifel und Nichtwissen mit Langmut, Alltagsfokus und einer guten Portion Vertrauen ins Leben zu meistern.